Montag, 9. März 2009

Schritt zurück?

Ich war bei meinem Praktikum. War 5 Minuten früher da als sonst. Gehe also rein, liegt da ein Zettel "Bin gleich wieder da! D." Hab ich mir erstmal einen Tee gemacht und mit Amigo gekuschelt. Er saß auf meinem Schoß. Wenn ich gewusst hätte, dass der Tag, den ich so fürchtete heute eintreffen sollte, hätte ich wohl nur mit ihm geschmust und seinen Duft eingeatmet. Hab ich aber nicht. Irgendwann war die Tasse leer und dann kam D. auch schon wieder. Ich bin die Schafe und Ziegen füttern gegangen. Hab die Hunde rausgelassen, Eier eingesammelt und Katzenstreu zum alten Katzenhaus gefahren. Dann kam ein Auto auf den Hof gefahren, silber. Die Frau, die in dem Auto saß hatte schwarze Haare und irgendwie, sah sie wirklich nett aus. Ich hab dann Tee gemacht. Und D. hat sich mit der Frau unterhalten. Und dann sagte sie, dass sie Amigo am Liebsten jetzt schon mitnehmen würde, er wäre ja so süß. Ich dachte, ich brech zusammen. Ich meine, natürlich, ist wusste dass dieser Tag kommen würde. Aber doch nicht so bald?! Dann sagte sie, sie würde nun wieder fahren und mal mit ihrer Familie darüber reden. Bitte, ich hoffe so sehr, dass sie ihn nicht nehmen. Er ist doch mein Hund. Ich hab Angst, dass er in eine komische Familie kommt, wo er dann kein gutes Zuhause bekommt.

Dann hab ich meinen Tee ausgetrunken, hab Malerklamotten angezogen und hab mir die neue Farbe geschnappt. Hab dann 2 Räume des neuen Katzenhauses gestrichen. Helles Orange, gefällt mir gut. Den Katzen hoffentlich auch. Es lief Bremen 1 im Radio. Ich hab mich nicht getraut den Sender zu verstellen, ist ja nicht mein Radio. Bremen 1 hören nur alte Menschen. Mein Vater hört das auch und er wird dieses Jahr 50.

Eben grade stand ich fast eine halbe Stunde unter der heißen Dusche. Tat sehr gut. Und ich hab es einfach mal nur genossen und hab mich entspannt. Irgendwie sind meine Gedanken zu den Klingen in meiner Handtasche gewandert und ich hab angefangen zu weinen, weil das so enorm schwer ist jetzt nicht zu schneiden. Ich hab einfach so Angst. Vor Mittwoch, diesem Gespräch. Immer noch die Angst, dass die mich nicht ernst nehmen wenn keine aktuellen Verletzungen vorzuweisen sind. Morgen Thera. Vielleicht muss ich Dr. S. enttäuschen. Ich weiß es nicht.

Ich sitze hier grad in einem riesigen Chaos. Habe meine Reithose gesucht. Überall. Und dann hat es *klick* gemacht im Kopf und ich hab im Bad nachgesehen. Und siehe da, da war sie. Sie passt sogar noch. Ich muss auch gleich los.. Das Pferd heißt Fritz. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich Angst haben muss.

So far, Mütze.

1 Kommentar:

  1. Es ist schwierig dir auf das obrige irgendetwas ernüchterndes zu sagen. Was mir einfiel, ist eben nur, dass du mit deiner Mutter sprechen sollst. Ich weiß nicht so recht, ob es da noch Lichtblicke gibt. Wenn es aber nichts werden sollte, dann steht die Entscheidung fest, damit leider auch diese klare Folge. Vielleicht kannst du es mit dieser Person irgendwie einrichten, dass du ihn wieder sehen könntest. Vielleicht nehmen sie ihn auch nicht. Ich hoffe sehr, dass sie ihn da lassen.

    Mir tut es Leid, deine Nachricht falsch verstanden zu haben. Da hatte ich das als Tipp angeführt, das dich gerade so traurig macht. Das tut mir sehr Leid.

    Angst ist da, verständlich. Ich glaube aber dass es werden kann. Ich hoffe es so sehr, aber es liegt nun daran abzuwarten. Dich einzig und allein deswegen aus der Fassung bringen zu lassen, macht aber keinen Sinn. Für die Genesung noch einmal tiefer tauchen, ist letztendlich nicht das richtige. Sehe ich zumindest so. Der Druck ist da. Verständlich. Es geht um dich alleine und wenn es doch passiert, dann ist es in Ordnung. Du darfst dir keinen Vorwurf machen. Aber du kannst auch ohne. Zumindest weiß ich, dass du es kannst. Du hast diese immense Zeit ohne überstanden. Was folgt, sind Situationen. Man beschwört es fast heraus. Ich weiß nicht, was befreiender ist.

    Vergiss bitte nicht, dass du nicht alleine bist. Du weißt, dass es Menschen gibt, die dir immer ein offenes Ohr schenken und vielleicht ist reden auch dann besser als sich auf die andere Weise zu helfen. Selbst wenn Gespräche nicht diese Befriedigung erlösen. Du bist nicht "egal" und du darfst dich und das was du geleistet hast, auch nicht als solches sehen.

    Erinnerst du dich an das Licht? Wie auf deinem Foto (http://www.flickr.com/photos/shewritesalovesong/3340175536/). Du kannst es sehen. Die Äste durchbrechen nur den Schein. Natürlich nur eine Metapher. Aber du bist nicht allein auf dem Weg hinaus. Eine Hand ist mindestens da. Du kannst sie greifen. Es ist okay, wenn du es nicht tust, auch in Ordnung, wenn du die Zeit brauchst, aber du bist kurz davor hinaus zu gehen und die Dunkelheit zu verlassen.

    So weit und verwirrend. Ich weiß es nicht. Hoffe dein Tag wird besser und ich hoffe, dass du jetzt gerade Spaß mit Fritz hast.

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