Samstag, 28. Februar 2009

Rest des Lebens.


Erinnern Sie sich an die Plakate, auf denen stand: "Heute ist der erste Tag vom Rest ihres Lebens"? Nun, das trifft eigentlich auf jeden Tag zu. Außer auf den, an dem man stirbt. (American Beauty)

Dienstag, 24. Februar 2009

Snowpatrol.


You could be happy and I won't know. But you weren't happy the day I watched you go.. And all the things that I wished I had not said. Are played on lips 'till it's madness in my head. Is it too late to remind you how we were.. But not our last days of silence, screaming, blur. Most of what I remember makes me sure.. I should have stopped you from walking out the door. You could be happy, I hope you are. You made me happier than I'd been by far.. Somehow everything I own smells of you.. And for the tiniest moment it's all not true. Do the things that you always wanted to.. Without me there to hold you back, don't think, just do. More than anything I want to see you girl.. Take a glorious bite out of the whole world. (Snow Patrol - You could be happy)


Montag, 23. Februar 2009

Einweisung.

Ich war vorhin beim Arzt um mir meine Einweisung abzuholen und um zu klagen, wie schlecht es mir doch geht. Ich hätte das vergessen wenn meine Mutter mich nicht heute mindestens zehn Mal daran erinnert hätte. Naja.. Ja. Ich hab wahnsinnig Angst vor diesem Näher-kommen der Klinik. So sehr, aber vielleicht.. Vielleicht bringt das ja was Gutes. Kann ich wirklich nur hoffen.

Meine Mutter und ihre beste Freundin machen sich selbstständig. Meine Mutter ist wieder ganz die Business-Frau. Nur am telefonieren und so. Nervenaufreibend. Ich gehe runter in die Küche. Sie mit P. am labern. Dann so "P. Bleib mal bitte dran." Und dann an mich gewandt "Mach dich schonmal fertig. Und mach die Musik mal leiser." Ich dachte nur so O_o 'Schön für dich.' Aber okay.. Wenn sie meint. Vielleicht fahren wir dann bald auch so 'nen neuen Audi. Das wäre ja was.. Nicht mehr den 5er Bmw. Obwohl ich das Auto auch sehr toll finde. Und man es recht gut fahren kann. Mhz, wie dem auch sei. Nur noch Arbeit, Arbeit, Arbeit. Am Samstag muss sie zu einem Sektempfang. Mittwoch zu einer Besprechung mit einem Neurochirurg. Eine ganz neue Welt tut sich für sie auf, glaube ich. Und ich glaube auch, trotz meiner negativen Stimmung, dass es ihr gut tut.

Mein Dad ist seit heute wieder da. Mama und ich haben ihn heute Nachmittag zusammen vom Bahnhof in S. abgeholt. Wir sind durch H. gefahren als wir hingefahren sind. Und es hat wehgetan. Und wir haben über B. geredet. Und sie hat nochmal gesagt, das mich da keinerlei Schuld trifft. Ich hätte was gemacht, ich habe mich schließlich von ihr abgewandt. Die Eltern sind Schuld, sagt sie. B. hatte zu viele Freiheiten und gar keine Grenzen. Und das mit unter sechszehn. Und sie hat gesagt, dass B. das bestimmt darauf angelegt hat zu sterben. Weil sie oft gesagt hat, das sie sich nicht vorstellen kann älter zu werden. Daraufhin sagte ich zu ihr

"Nothing happens without a reason."

Morgen habe ich Therapie bei Dr.S. in B. Und es ist mir jetzt grade schon viel zu viel. Ich meine, jetzt schon. Ich bin so überfordert mit all dem. Allein diesen verfickten Zettel in der Hand zu halten macht mich ganz fertig. Aber Dr.P. war ganz zuversichtlich. "Seh das als Chance. Du kämpfst schon so lange - fast 4 Jahre." Ich werde sie nutzen, jawohl.

Morgen treffe ich mich mit B. am Hbf nach der Thera. Hoffentlich finden wir uns. Ich hab ihre Handynummer irgendwie verbaselt und sie ist nicht online. Naja, vielleicht kommt sie ja noch.. Hoffen kann man ja mal..

Lieblingsband.

Nette Worte; Heute von P.: "Du bist nicht mal dick!"
Beweisfoto;



Hier eins meiner Lieblingszitate;

"Ich weiß, was geschah - Ich erinnere jeden Moment. Von den ersten sorgenvollen Stunden jenes kalten Samstagabends und den endlosen Tagen, die folgten, bis zur Totenstille der allerletzten Sekunde, als alles zu einem Ende kam.. Ich erinnere alles; Jedes Wort, jeden Atemzug, jedes Ticken der Uhr.. Alles was geschah, bleibt mir für immer. Ich kann es nie vergessen. Aber das heißt nicht, dass ich es noch einmal leben kann. Man kann nicht leben, was vorbei ist, man kann es nur erinnern und Erinnerungen haben kein Leben. Sie sind nur verblichene Abbilder einer Zeit, die vorbei ist - wie verblasste Fotos oder eine getrocknete Gänseblümchenkette hinten in einer Schublade. Sie haben keine Substanz. Sie bringen dich nicht zurück. Nichts bringt dich zurück. Nichts ist mehr genauso wie früher. Nichts ist."

Auszug aus; Candy von Kevin Brooks

Arbeit.

"Ich muss jetzt zur Arbeit.. Tut mir Leid.", mühsam schälte sie sich aus der Decke. Stand auf. "Nein, bitte bleib noch..", er nahm ihre Hand und zog sie sanft zurück in das warme Bett. Sie wehrte sich nicht. Nie. muetze - Feb'09

Ich geh dann also.. Die Hundehorde beaufsichtigen. Eigentlich will ich im Bett bleiben und mich verkriechen und immer wieder das neue Album von Letzte Instanz hören. Aber noe. Raus in den nassen und kalten Tag.

xxx

Todesanzeige.

Am wichtigsten war mir immer, wie alt die Gestorbenen geworden waren. Blitzschnell überflog ich die Geburts- und Sterbedaten, und je näher ein Geburtsdatum an meinem eigenen Geburtsdatum lag, desto beklommener wurde mir.

Auch an diesem Samstagmorgen im Bus studierte ich sorgfältig die Todesanzeigen. Eine Erna Bierhaus war siebenundneunzig Jahre alt geworden, ein Dr. Dr. Johann Grigoleit war nur dreiundfünfzig Jahre lang lebendig gewesen, und eine Isabelle Haberkorn war sogar nur einundvierzig Jahre gewesen, ehe sie plötzlich und unerwartet mitten aus dem Leben gerissen worden war. Außerdem war ein Peter Rupp gestorben, der es aber tatsächlich fertig gebracht hatte, hundert Jahre alt zu werden. Ich wollte die Zeitung gerade wieder zur Seite legen, als mein Blick noch einmal auf das Geburtsdatum des hundertjährigen Peter Rupp fiel. Nur weil die Zahlen in alter Schreibweise geschrieben waren, war es mir nicht sofort aufgefallen: Der Tote hatte zusammen mit mir Geburtstag! Da stand mein Geburtsdatum! Ich spürte, wie ich mich beim Luftholen verhaspelte, das war ein schlechtes Zeichen. Ein Alarmzeichen! Ich durfte jetzt auf keinen Fall weiterdenken! Ich presste meine Stirn gegen die Busscheibe. Aber es nützte nichts. In mir drin begann es bedrohlich zu summen, und wie immer, wenn ich in Panik geriet, fing alles um mich herum an, zu wanken und sich zu drehen.

"Hilfe", flüsterte ich. Nach dem Geburtsdatum kam das Sterbedatum, bei jedem Menschen auf Erden war das so, irgendwann. Jeder König, jeder Präsident, jeder Kisoskbeseitzer, jeder Pfarrer und sogar jeder Papst hatte eines Tages ein Sterbedatum. Und wie wir jedes Jahr unserem Geburtsdatum begegneten, so begegneten wir eigentlich jedes Jahr unserem zukünftigem Sterbedatum, nur wussten wir es nicht. Jeder Tag kam in Frage. Und eines Tages würde dieses Datum auf unserem Grabstein stehen..

Ich rang nach Luft. Heute war Samstag - vielleicht würde ich an einem Samstag sterben. Oder im März. Ich warf einen fahrigen Blick auf das heutige Datum., das in großen Lettern auf der zerknitterten Zeitung neben mir stand. Heute war der 19. März. Vielleicht würde ich also an einem 19. März sterben, und dann würde dieses Datum unwiderruflich zu mir gehören wie mein Geburtstag.

Mein Onkel hatte schließlich all die Jahre, bis er starb, nie ein Problem mit dem 28. Juli gehabt. Der 28. Juli war immer ein ganz normaler, harmloser Sommertag Ende Juli gewesen. Nie hatte mein Onkel am 28. Juli ein ungutes Gefühl gehabt, wieso sollte er auch? Und doch hatte ein 28. Juli ihn getötet. Der 28. Juli war seitdem ein schreckliches Datum.


Ich sah, wie meine Hände zitterten. Meine Beine zitterten auch. Sogar meine Schultern zitterten. Ich versuchte damit aufzuhören, ich versuchte, mich ganz fest auf meinen Sitzplatz zu pressen, aber es nützte nichts, ich zitterte weiter, es kam mir so vor, als würde sogar mein Kopf wackeln.
Auszug aus; Verrückt vor Angst von Jana Frey - Seite 49, 50

Sonntag, 22. Februar 2009

Alles wird gut.

"Alles wird gut!"
-"Glaubst du das wirklich?"
"Nein, aber die Vorstellung tut gut.."
(unknown)
_____________

Samstag, 21. Februar 2009

Stillstand.

Stille. Stille. Stille.
Ich habe nie gewusst, dass Stille wehtun kann.
(aus 'Ich, die Andere' von Jana Frey)

Es ist still in meinem Kopf. Zu still. Manchmal wünscht man sich ja grade das; Stille. Aber wenn sie dann da ist.. Ich weiß nicht. Ich wusste auch nicht, das Stille so unheimlich sein kann. Das man sie fühlen und schmecken und fast sogar sehen kann. Bis eben, jetzt.

Phantasie.


"Phantasie ist das, was sich manche gar nicht vorstellen können."